Weight Watchers: Erfahrungen mit dem Punkteprinzip (2024)

Inhalt

  • So funktioniert das Weight Watchers-Prinzip
  • WW Freestyle: Das neue Weight Watchers-Programm
  • Unterschiede: Weight Watchers Digital vs. Studio
  • Vor- und Nachteile von Weight Watchers
  • Vegan und Weight Watchers - geht das?
  • Bericht: Unsere Erfahrungen mit Weight Watchers

Sie ist die bekannteste Diät überhaupt und hat – in Deutschland und international – tausenden Usern zum Wohlfühlgewicht verholfen: Weight Watchers.

Doch das amerikanische Unternehmen erfindet sich neu – und nennt sich um in: WW.

Mit seinem WW Freestyle-Programm steht es aber weiterhin zu seinem Versprechen: schnell, einfach und lecker abnehmen.

Immerhin: Die eingetragene Marke WW ist dreifacher Testsieger in der Kategorie „Bestes Programm zum Abnehmen“ – außerdem soll man durch das Programm besser schlafen und sich allgemein glücklicher fühlen.

Aber klappt das wirklich?

So funktioniert das Weight Watchers-Prinzip

Bei Weight Watchers handelt es sich um keine klassische Diät, sondern um eine Ernährungsumstellung. Wer mit Weight Watchers startet, muss sich an diese vier Schritte halten, um zum Wunschgewicht zu kommen:

  1. Tagebuch führen
    Das A und O der Ernährungsumstellung ist es, regelmäßig Tagebuch über alles zu führen, was du isst – entweder schriftlich in einem Heft, das es beim Treffen gibt, oder in der App.
  2. SmartPoints zählen
    Jedem Lebensmittel und Getränk wird statt Kalorien eine Anzahl an Punkten zugeordnet. Diese SmartPoints sind die Währung in der Weight Watchers-Welt: Statt Kalorien zählt jedes Lebensmittel und Getränk Punkte. Jeder Teilnehmer hat ein individuelles Punkte-Budget, das er täglich verbrauchen darf. Dieses Budget wird aus dem Alter, Größe, Gewicht und Geschlecht berechnet. Zusätzlich gibt es ein Wochen-Extra.
  3. Essen planen
    Mahlzeiten, Essenseinladungen und Einkäufe werden ab jetzt durchgeplant. Unterstützung bieten die App mit vielen Rezepten, Weight Watchers Kochbücher und Informationsmaterial wieEinkaufslisten aus den Treffen.
  4. App und Community nutzen
    Per App lässt sich das Tagebuch digital führen. Zusätzliche Tools wie ein Barcodescanner fürs Einkaufen im Supermarkt, Rezepte und eine Community zur gegenseitigen Motivation gehören zum Angebot.

WW Freestyle: Das neue Weight Watchers-Programm

Das Programm von Weight Watchers nennt sich WW Freestyle und verspricht eine einfache und flexible Handhabung.

Lesetipp
ErnährungsguideDie 50 gesündesten Lebensmittel

Was darf ich an einem Tag essen?

Rechenbeispiel: Ein Brötchen mit Butter und Gouda hat schon 13, ein Cappuccino mit Vollmilch zweiPunkte. Damit wäre bei einem durchschnittlichen Frühstück das Tagesbudget von 30 Punkten schon über die Hälfte verbraucht.

Besser: Ein Magerquark mit Himbeeren und Agavendicksaft, der es nur auf drei Punkte bringt.

Die SmartPoints helfen, sich kalorienarm, ausgewogen und gesund zu ernähren. Denn je mehr Zucker und gesättigte Fettsäuren ein Lebensmittel enthält, desto höher ist sein SmartPoints Wert, je mehr Eiweiß, desto niedriger. Egal ob Veggie, schnell oder aufwendig: WW Freestyle hat für jeden den passenden Ernährungsplan parat.

Was sind Zero Points-Lebensmittel?

Außerdem gibt es Zero Points-Foods: Das sind kalorienarme Lebensmittel, die die Grundlage der Ernährung bilden sollten. Sie zählen keine Punkte, müssen also nicht abgewogen werden und helfen, sich in Maßen satt zu essen.

Weight-Watchers-Programmentwicklerin Julia Peetz erklärt: „Teilnehmer können punktefrei essen, bis sie satt sind. Wer sie als Basis für Mahlzeiten und Snacks nutzt, schafft eine ideale Grundlage für eine gesunde und ausgewogene Ernährung.“

Zu diesen Lebensmitteln gehören unter anderem:

  • Fisch
  • Tofu
  • Magermilchjoghurt
  • die meisten Obst- und Gemüsesorten
  • Eier
  • Hülsenfrüchte
  • Huhn

Du kannst sogar auch nur Zero Points-Foods an einem Tag essen. Griechischer Joghurt mit Obst, Frittata mit Räuchertofu und Paprika und zum Abendessen Seelachs mit Karotten und Basilikumcreme – klingt gar nicht mal so schlecht, oder?

Wie funktionieren das Wochenextra und die ActivPoints?

Flexibilität bietet ein individuelles Wochenextra (14 bis 42 Punkte), das man zusätzlich nutzen kann: einmalig für Ausreißer, gelegentlich für ein Glas Rotwein oderum das Tagesbudget aufzustocken. Bis zu vierPunkte aus dem normalen Budget lassen sich täglich sparen und auf das Wochenextra anrechnen – falls mal eine große Party ansteht, für die man Puffer braucht.

Sport und Bewegung bringen zusätzliche ActivPoints, unterstützen eine schnellere Abnahme und sorgen für ein besseres Körpergefühl.

Was kostet Weight Watchers?

Ein Monat für das Gesamtpaket aus Treffen mit Coach, App und Online Nutzung kostet 43,00 Euro und gibt es in der 3-, 6- und 12-monatigen Ausführung. Die Online-Mitgliedschaft und App-Nutzung alleine gibt es für 25,00 Euro im Monat.

Weight Watchers-Produkte

Zum Programm selbst vertreibt Weight Watchers über einen eigenen Shop Kochbücher, Lebensmittel, Kochboxen, Küchenhelfer und Fitness-Gadgets, die den Abnehmprozess unterstützen sollen. Zum Beispiel Snacks mit maximal vier Smartpoints oder Brot, Saucen und Porridge.

Doch WW möchte mehr sein und weitet sein Programm in Sachen Wellness und gesunder Lebensstil aus.

Neuerdings kannst du auch das Wellness-Wins-Porgramm buchen: Ein Belohnungsprogramm, das dich dazu inspiriert, Schritt für Schritt gesunde Gewohnheiten zu leben und dadurch dein Ziel schneller zu erreichen.

Gesunde Mahlzeiten oder körperliche Bewegung können in Prämien, z.B. Kopfhörer oder Sporttasche, eingetauscht werden.

Lesetipp
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Unterschiede: Weight Watchers Digital vs. Studio

Für welches Modell du dich entscheidest, ist typabhängig. Manche Teilnehmer brauchen das wöchentliche Weight Watchers-Treffen (Studio) zum Austausch und zur Disziplinierung ihres Essverhaltens.

Während der Treffen kann der Coach individuell auf Fragen eingehen und die Gruppe bei Problemen persönlich unterstützen.

Digital: WW Freestyle App und Digital

Wer Weight Watchers Online nutzt, bekommt das Programm in einzelnen Schritten, per Video und anhand der Erfolgsgeschichten von Testimonials, erklärt. Mahlzeitenpläne samt Einkaufslisten helfen beim Einstieg.

Kernstück ist das Tagebuch, in dem alles notiert wird, was man isst und trinkt, und ActivPoints für Sport und Bewegung verzeichnet werden.

Eine Datenbank mit über 8.000 Rezepten hilft weiter, wenn die Ideen zum Kochen ausgehen. Unter der Rubrik „Auswärts essen“ sind typische Gerichte im Restaurant bepunktet. Über 63.000 Lebensmittel sind in der Datenbank verzeichnet. In der sehr aktiven Community tauschen sich die Teilnehmer aus. Online ist man flexibler, aber auf sich allein gestellt und eventuell weniger fokussiert.

DieWeight Watchers Appist das mobile Tool für unterwegs. Per Smartphone oder Tablet hast du wie auch bei der Online-Version Zugriff auf Tagebuch, Community und Rezeptdatenbank. Praktisch ist außerdem der Barcode-Scanner, mit dem sich im Supermarkt die Punkte einzelner Lebensmittel prüfen lassen. Die App gibt es nicht ohne Online-Mitgliedschaft.

Neu in der App: Achtsamkeits- und Meditationsübungen, die helfen, im Alltag entspannter zu werden.

Studio: Mehr Motivation durch Treffen

Weight Watchers zeigt anhand einer Studie, dass die Teilnehmer im Treffen achtmal mehr abnehmen sollen als allein, weil sie sich mehr disziplinieren. Wer zusammen abnimmt, ist also erfolgreicher. Die Treffen motivieren zusätzlich, am Ball zu bleiben und sich keine Ausrutscher zu erlauben.

Die WW-Treffen gibt es deutschlandweit, wann und wo das nächste Meeting stattfindet, erfährt man online. Aber: Sie bedeuten einen Termin mehr pro Woche und höhere Kosten – 25 Euro mehr im Monat.

Die Online-Tools wie das Tagebuch und die App gehören automatisch zum Monatspass dazu.

Vor- und Nachteile von Weight Watchers

Das sind die Vorteile der WW-Diät

  • Abnehmen mit Weight Watchers ist eine wissenschaftlich fundierte, langjährig erprobte Methode für gezielten Gewichtsverlust. Mit on- und offline Tools wird man gründlich bei der Abnahme unterstützt und lernt langfristig eine individuell auf den Teilnehmer zugeschnittene Ernährungsweise.
  • Bei dem Punkte-System der Weight Watchers ist sowohl die Menge als auch die Art und Zusammensetzung der Mahlzeiten gut nachvollziehbar. Und: Der Geschmack der Rezepte ist super.
  • Die flexible Auslegung des Punkte-Plans ermöglicht eine ausgewogene Ernährung in Richtung Idealgewicht. Automatisch greift man zu gesunden Lebensmitteln, da diese weniger Punkte und ein größeres Sättigungsgefühl bedeuten.
  • Auch Menschen, die wenig Disziplin aufbringen, werden durch die wöchentliche Kontrolle und den Coach in der Gruppe motiviert.
  • Bewegung und Fitness werden als ActivPointsgutgeschrieben, was zu einer gesunden Lebensweise führt.
  • Das Programm wird jährlich überarbeitet und auf den neusten Stand gebracht.

Das sind die Nachteile der Diät

  • Die Treffen sind teuer, ein Monatspass kostet 42,95 Euro, bei einer längeren Mitgliedschaft wird es günstiger.
  • Die Treffen sind stark von der Qualität des Coaches abhängig, welche keine Ernährungswissenschaftler sind, sondern ehemalige Teilnehmer, die selbst mit Weight Watchers abgenommen haben und intern geschult werden.
  • Regelmäßig werden Treffen geschlossen, sodass man nicht immer flexibel in der Auswahl ist.
  • Das Riesenangebot an Weight Watchers Produkten von Kochbüchern über Schrittzähler und Küchenwaagen bis zu unzähligen Fertigprodukten ist sehr kommerziell.
  • Wenn man nicht konsequent dran bleibt, steigt das Gewicht wieder.

Vegan und Weight Watchers - geht das?

Vegan sein ist schon lange kein Trend mehr, sondern wird von immer mehr Menschen gelebt. In Supermärkten sind vegane Alternativen ein Muss im Standardsortiment und immer mehr neue Produkte folgen. Inzwischen findet man überall Rezept, welche keine tierischen Zutaten verwenden.v

Auch bei WW ist das nicht vorübergegangen und eine vegane Lebensweise wird dort mit tollen Rezepten, Expertentipps und Ratgebern unterstützt.

Auf dem WW-Blog findest du viele Leckereien zum Nachkochen, natürlich vegan!

Bericht: Unsere Erfahrungen mit Weight Watchers

Anke Sörensen, Redakteurin bei FIT FOR FUN, hat den Selbsttest gemacht: 12 Kilo sollen runter. Ob sie das geschafft hat, erfährst du in ihrem Erfahrungsbericht.

Weight Watchers: Tipps und Erfahrungen mit dem Punkte-System

Okay, ich probiere es. Mich überzeugt, dass es sich bei Weight Watchers nicht um eine kurzfristige Diät, sondern um eine langfristige Ernährungsumstellung handelt, die auf den Richtlinien der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) basiert. Und dass es Freiräume gibt, ich kann alles essen, wenn es ins Budget passt.

Brav notiere ich jeden Schokoriegel im Tagebuch und stöbere in der Weight Watchers App, wenn ich Rezepte, Anregungen oder die Points für Lebensmittel oder ein Essen im Restaurant suche.

Vereinbarkeit mit dem Alltag: Erste Erfolge ...

Ich plane kleine Schritte und schreibe mein Ziel auf: 12 Kilo sollen runter! Also geht es los:

  • Ich koche doppelt so viel wie früher, beim Einkauf landet massenweise Gemüse, Obst und Magerquarkim Wagen.
  • Dank der neuen Weight Watchers Kochbücher kommen am Wochenende leichte, familientaugliche Gerichte auf den Teller, ins Büro nehme ich Vorgekochtes mit, statt im Coffeeshop einen belegten Bagel zu essen.
  • Latte Macchiato wird gestrichen und durch Cappuccino (spart 4 Punkte) ersetzt.
  • Ausrutscher kompensiere ich mit Sport und notiere wöchentlich online mein Gewicht. Mit Erfolg: Eine schöne Abwärtskurve, trotz Weihnachten und Silvester.

Jede Abnahme von drei Kilo wird mit einem Stern, 5 Prozent einem Smiley und 10 Prozent mit einem Schlüsselring vom Coach belohnt. Nach 4 Monaten sind 8 Kilo weg – 4 will ich noch, dann ist mein Ziel erreicht.

... und Zwischenkrisen mit Weight Watchers

Klar habe ich Einbrüche. Dann futtere ich Schokolade (jedes Stück 1 Punkt), schleiche um die Erdnussflips und kriege schlechte Laune, weil das Gewicht stagniert. Meistens schreibe ich dann meiner Freundin eine frustrierte WhatsApp, notiere meine Sünden im Tagebuch und komme am nächsten Tag wieder auf Spur.

Oder esse abends nur eine 0-Punkte-Gemüsesuppe, wenn ich zu viel gesnackt habe. Schlimmer wird es, als meine Freundin schwächelt, ihr Tagebuch boykottiert und sich erfindungsreich vor den Treffen drückt. Sie muss auch wieder ran! Denn ganz allein will ich immer noch nicht zu Weight Watchers...

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Mein erstes Weight Watchers Treffen

Anfangs stehe ich den Treffen skeptisch gegenüber. Meine Freundin versucht mich, zu überreden. „Du bist doch immer offen für so was. Allein will ich nicht.“ Offen? Ich? Keine Spur.

Bei mir rattern die Abwehrmechanismen: Das kostet Zeit und Geld, wohin mit den Kindern, wie soll ich noch einen Termin unterbringen? Und vor Weihnachten ist zum Abnehmen das völlig falsche Timing! „Irgendwas ist immer“, beharrt sie. Auch wahr, seit Jahren will ich abspecken und es passiert nichts. Allen Promi-Testimonials in der Werbung zum Trotz habe ich vor dem Treffen Berührungsängste: „Wenn wir da allein zwischen lauter frustrierten dicken Frauen hocken, gehe ich sofort wieder.“

Beim Eintreten bin ich positiv überrascht: Das Klientel ist breit gemischt, von der Schülerin über die Businessfrau bis zur älteren Dame ist in Hamburg-Wellingsbüttel alles vertreten. Manche sind total schlank (was wollen die hier?), die meisten kräftig bis rund, Männer rar.

Erstmal steigt jeder bekleidet samt Schuhen auf die Waage. Wie gut, dass ich heute Ballerinas anhabe. Das Gewicht wird unter vier Augen notiert und der Coach beantwortet kurz persönliche Fragen. In der Gruppe wird ein Wochenthema besprochen, anschließend uns Neuen das Programm erklärt.

Selbsthilfegruppe mit Insider-Tipps

Jede Woche ist einem Ernährungs- oder saisonalem Thema gewidmet (wie „Abnehmen am Arbeitsplatz“). Jetzt verstehe ich, wo die schlanken Frauen herkommen. Das sind Gold-Mitglieder, die ihr Wunschgewicht erreicht haben und kostenlos am Treffen teilnehmen, um nicht in alte Ernährungsmuster zu verfallen. Sehr motivierend: Von ihnen gibt es bei Weight Watchers viele – mit Insidertipps.

Eine hopst täglich eine Stunde auf ihrem Trampolin herum, die andere fährt jeden Morgen vor der Arbeit eine halbe Stunde auf dem Ergometer und hat seit August schon 12 Kilo verloren.

Ein bisschen komisch fühle ich mich in der ersten Stunde, wie in einer Selbsthilfegruppe, aber wenigstens wird viel gelacht. Am Ende klingt Abnehmen mit Weight Watchers gar nicht mehr schlecht.

So allwissend wie ich mich als FIT-Redakteurin fühlte, bin ich nicht. Immerhin habe ich heute gelernt, dass ein ordentlicher Schuss Öl in der Pfanne vier Eßlöffeln entspricht. Zum Anbraten reicht aber ein Teelöffel.

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